Norwegen 2003 ....
... ist zwar nicht unser neustes Urlaubsziel, sondern "nur" eine Dienstreise von mir, aber das kann ja auch ganz nett sein. Auch wenn ich keine echte Digitalkamera mithabe, sondern nur mein schönes neues Handy Nokia 3650, macht das ja auch Bilder, und mit etwas Glück kann ich die dann von unterwegs hochladen. Und dann kann man sie hier sehen.
Die Bilder sind eigentlich doppelt so groß und werden für die Anzeige entsprechend verkleinert. Wer ein Bild in voller Größe sehen will, kann mit der rechten Maustaste daraufklicken und sie mit "Grafik anzeigen" vergrößert darstellen (zumindest im Netscape). Allerdings werden die Bilder nicht wirklich schöner.Ein Grund dafür könnte sein, daß ich die Schutzfolie von der ansonsten ungeschützen Linsenabdeckung noch nicht abgezogen hatte. Das habe ich inzwischen nachgeholt, und es scheint mir so, als ob die Kamera dadurch bessere Bilder liefern würde. Aber keine Sorge, die nächste Fotostory kommt bestimmt ...
Bild Soso, daß ist also der Flughafen Frankfurt. Auf dem Bild kann man natürlich nicht lesen, daß Oslo schon als Flug angeschlagen ist, und zwar ganz rechts unten. Also noch jede Menge Zeit. Zum Glück, denn daß bei der Gepäckkontrolle der Laptop von einer extra herbeigerufenen Bediensteten mit einem lustigen Sprengstoffstaubsauger untersucht werden muß, konnte man ja nicht voraussehen. Und was bedeutet es, wenn die Dame am Check-I(n)n sagt, sie könnte mir keinen Platz geben?
Bild Das bedeutet, daß die Luftahnsa/SAS den Flug überbucht hat, was sicher auch an der merkwürdigen Preispolitik liegt. Da ein einzelner Hin- und Rückflug ohne eingeschlossenes Wochenende teurer ist als zwei Flüge mit einem Wochenende drin, buchen alle halbwegs erfahrenen Menschen immer zwei Flüge, wenn sie nur einen brauchen, und im Gegenzug akzepiert Lufthansa mehr Passagiere, als in das Flugzeug passen, weil sie hofft, daß manche dann doch nicht kommen. Klingt komisch, ist aber so. Also offeriert man uns einen Flug nach Stockholm und von dort nach Oslo, das ergäbe 3 Stunden Verspätung, die mit einem Schmerzensgeld von 150 Euro ausgeglichen werden sollen. Wir haben gerade überlegt, ob man dafür in Norwegen 2 oder 3 Bier bekommt, als sich doch noch ein paar Plätze in der ursprünglichen Maschine anfinden, also sind wir normal und pünktlich in Oslo.
Bild Das ist unser Hotel Olavsgaard, irgendwo im Niemandsland zwischen Oslo und Lilleström. Aber es liegt günstig zur Autobahn, zum Flughafen und zum Lager. Dem Text auf dem Denkmal muß ich mich nochmal widmen, irgendwie geht es um 1066 und einen heiligen Olav ...
Bild Es verströmt einen gewissen britischen Charme, mit langen Gängen und Plüschteppichen. Dafür kann man sich zum Frühstück seine eigenen Waffeln backen - superlecker!
Bild Und die Zimmer sind auch ganz nett. Im Fernsehen hat man die Wahl zwischen Deutsche-Welle-TV und diversen nordischen Sendern. Zum Glück senden die meistens auf englisch mit norwegischen Untertiteln, so daß man wenigstens etwas versteht.
Bild Das ist mein neues Büro für diese Woche. Jede Menge Kabel, sogar auf Anhieb eine freie Steckdose und angenehme Klimatisierung, Süßigkeiten und Obst stehen auf dem Gang und kalte Getränke im Kühlschrank - was will man mehr?
Bild Das ist ein Blick auf den Wareneingang. Die großen Glasflächen des Würfels rechts zeigen ein paar Büros. Dort (insbesondere oben) haben wir vor 4 Jahren während der ersten Einführung immer gesessen. Nun sind wir nach links in den Verwaltungstrakt umgezogen, dort sind mehr Büros und wir halten die Logistikleute nicht so von der Arbeit ab.
Bild Dies ist das Verwaltungsgebäude. Links davor sind Parkplätze, rechts die Fläche für die LKWs zum Anliefern und Abholen (siehe Bild oben) Außerdem an der rechten Seite der Auffahrt ein kleine Wassertreppe, in der dicke Goldfische schwimmen und die manchmal von Schulklassen zum Betrachten derselben besucht wird. Oder waren es doch Lachse ?
Bild Und wenn man sich herumdreht, schaut man die Auffahrt wieder herunter. Die dekorativen Stelen rechts sind aus irgend einem besonderen Stein, der von weit her geholt wurde, dabei ist hier eigentlich alles voller Steine und Felsen. Aber das Ganze sieht wirklich schick aus, und die Umgebung ist ein gemütlicher Wald.
Bild Gestern Abend war ich noch mit Gunn in Oslo. Und Kulturbanausen, wie wir sind, haben wir uns natürlich nicht das Schloß oder so etwas angesehen, sondern waren im Kino zu Charlies Angels. Aber davon habe ich kein Bild, damit mich die Filmindustrie nicht als bösen Piraten verhaften läßt :-)
Am Mittwoch wollen wir vielleicht nochmal nach Oslo, und dann ist auch ein kleiner Stadtbummel geplant. Vielleicht gibt es dann ein paar mehr Fotos.
Bild Das ist ein Blick in das Innere des Lagers. Man sieht den Wareneingangsbereich, wo die ankommenden Paletten registriert und in Behälter umgepackt werden. Manches bleibt auch gleich auf der Originalpalette, besonders sperrige Sachen werden in einen eigenen Lagerbereich geräumt.
Bild Hier ist der automatische Kartonstart. Ein paar fertige Kartons stehen immer bereit, erst wenn die aufgebraucht sind, setzt sich der Automatische Kartonaufrichter in Gang und leimt ein paar neue zusammen. Wie man sieht, gibt es zwei Größen oder besser Höhen für die Kartons. Wenn jemand nur einen Schraubenzieher will, wird der am Ende nochmal in einen Umschlag umgetütet. Hinten links stehen diverse neugierige Menschen, die schauen, wie der Pickzettel in den ersten Karton fällt.
Bild So eine automatische Födertechnik ist wohl der Traum jedes Modelleisenbahnbauers. Schleifen, Brücken, Wendestellen, Scanner, Fahrstühle - alles ist da und wartet auf Kartons. Mehrere Tausend Stück fahren hier jeden Tag durch.
Bild Und natürlich muß dokumentiert werden, wie das System mit der neuen Software (hoffentlich) korrekt arbeitet. So viel Aufmerksamkeit für ein kleines Paket! Ob der Kunde zu schätzen weiß, daß IT-Experten und Logistikkenner aus 4 Nationen sein Päckchen gepackt haben?
Bild Am Kommissionierbahnhof fährt das Paket automatisch auf ein totes Gleis. Normalerweise steht dort ein einsamer Kommissionierer, der den Pickzettel aus dem Karton nimmt, einscannt und die fehlenden Dinge aus seinem Bereich herzuholt. Heute stehen so viele Menschen um das Päckchen, daß man es kaum noch sieht ...
Bild 30000 Plätze für solche Lagerbehälter hat das Lager in Norwegen, dazu kommen noch mehrere Tausend Palettenplätze. Eine ganze Menge Sachen kann man da aufbewahren, und unser Lagerverwaltungssystem merkt sich immer ganz genau, wo was liegt.
Bild Wenn alles kommissioniert ist, fährt das Päckchen durch eine Art Heißluftgebläse, so daß die beiden Plastikfolien, die an den Längsseiten unten in den Karton eingeklebt sind, miteinander verschmelzen. Damit die Ware nicht beschädigt wird, legen die Norweger sogar noch ein Stück Papier unter die Folie.
Bild Und dann wird automatisch ein Lieferschein eingeworfen. Da die erste Lieferung etwas verfrüht eingetroffen war und dadurch der Lieferschein mit einem alten Stand des Quelltextes erzeugt wurde, stimmte leider die Textsortierung nicht. Also mußte der Quellcode nochmal ein bischen hin- und hergeschoben werden.
Bild Danach wird automatisch gedeckelt. Kanten falzen, anleimen, sanft andrücken - kann alles die Maschine. Das hält so gut, daß in Österreich ein Roboter die Pakete mit großen Saugnäpfen anheben und auf Paletten stapeln kann. In Norwegen gibt es aber nicht so einen Roboter. Ein bischen Handarbeit darf es noch sein.
Bild Zum Schluß kommt noch ein Versandetikett auf das Paket. Oder auch nicht, wie hier gerade. Die Etiketten erfordern eine genaue Beschreibung, die im Drucker zuvor abgelegt werden muß, weil dann aktuell nur die Daten geschickt werden, die auf dem Etikett stehen sollen. Und die Drucker sind recht sensibel, was die Genauigkeit der Beschreibung angeht - da wird nicht einfach ein Stückchen über den Rand gedruckt, sondern lieber gar nichts. Naja, mit ein bischen Feingefühl konnte auch das Versandetikettendruckproblem gelöst werden.
Bild Wie gesagt, gibt es hier keinen Roboter zum Stapeln der Pakete, sondern die Pakete gleiten am Schluß eine von mehreren Rutschen herunter. Damit ist gleich eine Vorsortierung verbunden, je nach Spediteur, dem die Lieferung anschließend zum Austragen übergeben wird. Zwischengeschaltet ist nochmal ein Sorter, so eine Art Wartekreisel, denn in Norwegen dürfen immer nur komplette Lieferungen versandt werden. Daher warten die zuerst fertig geworden Pakete brav auf ihre Kollegen, und dann fallen alle gemeinsam auf die Rutsche und damit schon fast in den LKW.
Bild Diesen netten Elch hat ein Lieferant zur Einweihung des neuen Lagers geschenkt. Nachdem er ein bischen verloren im Lager herumgestanden hat, bekam er einen schönen Platz in der Kantine, wo er allen beim Essen zuschaut. Sieht sehr imposant aus, hoffentlich kommt keiner auf den Gedanken, seine Fleischportion mit einem Stück davon aufzubessern...
Bild Und gleich vor der Glastür der Kantine fängt die Natur an. Man kann auch gemütlich draußen sitzen und sich beim Essen die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.
Bild Das Wetter lädt auch wirklich dazu ein, die Sonne scheint den ganzen Tag, ohne daß es zu warm würde. Und wegen der nördlichen Lage geht sie auch abends erst sehr spät unter, wie geschaffen zum Bummeln oder einfach draußen sitzen. Nur für Langschläfer ist das vielleicht ein Problem, aber wozu gibt es Vorhänge an den Hotelzimmerfenstern?
Bild Natürlich kann man diesen Platz auch gut für Statusmeetings nutzen. Die 40 Projektmitarbeiter treffen sich jeden Tag, manchmal auch zweimal, um den aktuellen Stand auszutauschen. Geht es nach der offiziellen Fehlerliste, läuft alles perfekt, aber auch wenn man die kleineren Probleme einbezieht, an denen jeder so tüftelt, ist alles auf einem recht guten Stand. Zur Belohnung gab es gestern sogar Streuselschnecken zum Meeting.
Bild Außerdem beachte man die Kleiderordnung. Diese beiden freundlichen Herren links im Bild haben hier die Projektleitung inne (ein Finne und ein Däne deutscher Abstammung) und immerhin - einer trägt sogar ein Sakko. Schlipse gibt es nicht, das Ganze wirkt mehr wie ein langer "Casual Friday". Aber dafür wird eben auch richtig gearbeitet und nicht nur so getan, so daß sich keiner verkleiden muß, um wichtiger zu erscheinen :-)
Hier endet die Geschichte. Leider hatten wir so viel zu tun, daß aus dem Oslo-Ausflug und anderen Besuchen nichts mehr geworden ist. Das ist eben der Haken, wenn man aus einer Dienstreise einen Mini-Urlaub macht. Trotzdem war es schön in Norwegen, schon wegen der Temperaturen ...
So eine FTP-Verbindung auf Reisen ist auf jeden Fall eine nette Sache. Mal schauen, ob ich das auch hinbekomme, wenn ich mal keinen Laptop dabeihabe.
Christoph Nitsche, 30. Juli 2003


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