Aufgefallen, die neunte ....

Ich bin ja ein sorgfältiger Werbungsleser, zumindest was gedruckte Werbung im Briefkasten betrifft. Zu groß ist die Sorge, ein tolles Schnäppchen zu verpassen. Und dabei fallen einem ja manchmal Dinge auf - aber sehen Sie selbst:
Seit einiger Zeit sind die Supermärkte verpflichtet, an den Preisschildern in den Regalen normierte Preise anzugeben. Da steht also nicht nur "Salzstangen - 137g - 0,39 Euro", sondern (meist etwas kleiner) auch noch "100g entspricht 0,28 Euro". So kann man vergleichen, ob nun 220g für 1,39€ in Wahrheit günstiger sind als 500g für 3,79€. Das ist eine kluge Sache und hilft auch, Verpackungstricksereien leichter zu entdecken.
Diese Silvesterwerbung übertreibt aber ein wenig:

Silvesterwerbung

Dass ein bunter Stern umgerechnet 0,017 € kostet, mag noch eine sinnvolle Information sein, aber dass 100g Wunderkerzen (die sowieso nicht vollständig verbrennen) 0,4714 € und jeder erreichte Höhenmeter der Feuerwerksbatterie etwa 5 - 7 Cent kostet (der gesamten Batterie, nicht etwa pro Schuss), scheint mir für die Kaufentscheidung nicht besonders hilfreich.

Was kommt als nächstes? Kaffeesahne zu 79 Cent mit 8% Fett (entspricht 10 Cent pro Prozentpunkt Fettanteil), ein Töpfchen 4blättriger Klee für 1,99 € (also 50 Cent pro Kleeblatt) oder ein edler Tropfen Rotwein von 2003 für 29,95 € (das sind etwa 1,5 Cent pro Jahr seit Christi Geburt).

Ganz im Ernst, hat hier der Layouter beim Entwerfen der Werbeanzeige etwas übertrieben, oder eine Software etwas zu pauschal verallgemeinert? Oder ist am Ende das Gesetz über die vergleichbaren Preise so abgefasst, dass es aus rechtlichen Gründen geboten schien, hier Bunte Sterne mit der Schusshöhe in Metern zu vergleichen? Schade, dass wir das wohl nie erfahren werden...


Christoph Nitsche, 2. Januar 2008


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